Haus LS 39

Haus LS 39
Wohnobjekt
Brühl
Fertigstellung 2012
LPH: 1-8

Kernsanierung und Umbau eines gründerzeitlichen Einfamilienhauses in Brühl.

Gut erhaltene Altbauelemente als Kulisse für moderne Akzente.

Das Konzept bei der Sanierung des Denkmalschutzobjektes setzt darauf, die historischen, teils opulenten Stilelemente zu bewahren und durch sehr reduzierte, moderne Aspekte sowie zurückhaltende Farben in Szene zu setzen. Der Leitsatz war es, eine Verbindung zu schaffen zwischen dem Bestand und neuen Ideen. Es geht nicht darum, das Bestehende ausschließlich zu konservieren, sondern darum, es weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse der neuen Nutzer anzupassen.

Im Erdgeschoss der Villa kommen die Gegensätze von alten und neuen Aspekten besonders zur Geltung, denn Stuck, Flügeltüren und Originalfenster bilden den Rahmen für raue Materialien und die schnörkellose Einrichtung. Herzstück des Hauses ist die Küche: Ein monolithischer Küchenblock aus Stahl formt eine kontrastreiche Einheit mit den vorhandenen Altbauelementen der angrenzenden Bereiche. Hier trifft Industrielook auf charmanten Orangerie-Charakter, den die originalen Sprossenfenster vermitteln. Die Raumhöhe von 3,60 m und die Helligkeit der Küche verleihen dem Raum viel Eleganz und Leichtigkeit. So ist er schnell zum Lieblingsplatz der Bewohner geworden, die das Haus in vollen Zügen genießen.

Auch im Eingangsbereich wird schnell klar: Alt und neu sind in der Villa eine harmonische Beziehung eingegangen und vertragen sich vorbildlich. Der alte Terrazzoboden liegt Seite an Seite mit einem schlichten Zementboden und gibt den Blick frei auf den vorhandenen Kamin. Raumhohe Türen und offene Durchgänge geben der Eingangshalle viel Großzügigkeit und lassen das Entree einladend wirken.

Die Auswahl der Materialien unterstreicht den hochwertigen Charakter.

In der ersten Etage, in der Büro, Bad, Schlafzimmer und Ankleide untergebracht sind, erzeugen die Architekten eine homogene Wirkung durch den hellen Holzboden, die weiß gekalkten Wände und eine sehr großzügige Raumaufteilung. Das Bad ist zurückhaltend und dabei sehr geschmackvoll gestaltet. Auch hier wurden Stuck, die Flügeltüre zur Ankleide und die Kassettentüre detailverliebt restauriert. Ausgesuchte Elemente, wie das Naturstein-Waschbecken oder die Fliesen in Perlmuttoptik, mit denen die Dusche und der WC-Bereich belegt sind, fügen sich harmonisch ins Gesamtkonzept ein. Für die freistehende Badewanne aus Mineralguss musste die Decke aufwändig durch zusätzliche Stahlträger verstärkt werden. Der Aufwand hat sich gelohnt: Der Raum ist äußerst behaglich und ein idealer Ort um den Tag zu starten oder ausklingen zu lassen.

Ein einladender Platz für Gäste.

Im Dachgeschoss finden Besucher einen großzügigen Bereich vor. Das Gästezimmer verfügt über ein geräumiges Ensuitebad. Vor allem die Dusche begeistert Freunde und Familie der Hausherren immer wieder: Sie ist im Spitzgiebel untergebracht und offen mit dem hellen Raum verbunden. Eine Dachterrasse vergrößert die Etage nach außen und lädt zum Wohlfühlen auf hohem Niveau ein.

Die historische, freilaufende Treppe verbindet alle Etagen miteinander und führt auch zur Garderobe und zum Gäste-WC im Untergeschoss. Um die Kellerlage zu kompensieren, legten die Bauherren viel Wert auf ein repräsentatives Erscheinungsbild des Toilettenraumes. Das freistehende Waschbecken ist der Star des WCs und kokettiert mit der unverputzten, weiß gekälkten Kellerwand und dem kühlen Zementboden. Hochwertige Deckenleuchten verleihen dem Raum ein warmes Licht und vermeiden, dass hier ein muffiges Kellergefühl aufkommt.

Den Charakter des Hauses respektieren und die Geschichte weitererzählen.

Das Haus ist an einer Seite freistehend und verfügt über einen schönen Außenbereich. Eine  30 m2 große Terrasse mit einem schönen Essplatz schließt ebenerdig an die Küche an und schafft einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Geschickt überbrücken zwei großzügige Freitreppen von hier aus den kleinen Niveauunterschied zwischen dem Erdgeschoss und dem Garten, der einen Meter tiefer liegt. Die historische Anmutung der Außenanlage kommt durch den neu verlegten Blaustein auf der Terrasse sowie durch das Grauwackepflaster für Zuwege und die Einfahrt gut zur Geltung. Die alte, vorhandene Magnolie ist nicht nur ein schöner Schattenplatz im Sommer. Durch Pflanzbeete und eine Kiesfläche mit Sitzplatz rund um den schmucken Baum ist die Magnolie auch Mittelpunkt des Gartens und der Lieblingsplatz der Bauherren geworden.

 Fotograf: Stefan Schilling, Köln

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